Die Wut, das HB-Männchen und der Rauch

Wir alle leiden mehr oder weniger unter den Gedanken an Menschen, die uns vermeintlich etwas angetan haben. Wir denken an Verletzungen durch Worte, unbewusste Handlungen oder auch wirklich schwerwiegende Dinge, die Spuren an Leib und/oder Seele hinterlassen haben.

 

Es ist für die meisten Menschen völlig normal, auf andere Menschen wütend zu sein. So funktioniert die menschliche Psyche, denn so wurde es ihr beigebracht.

 

Als Gegenentwurf und Impuls möchte ich Ihnen folgendes Zitat nennen, welches Buddha zugeschrieben wird: 

 

"Auf jemanden wütend zu sein ist, wie Gift zu trinken in der Erwartung, der andere Mensch stirbt daran."

 

Im Zustand der Wut schüttet der Körper Stresshormone wie Adrenalin aus, die sich weitreichend und sehr ungünstig auf den Körper auswirken. Damit wird dieser regelmäßig geschädigt. 

 

Weiterhin wird durch die Wut die Verletzung gleichsam am Leben erhalten und eine innere Heilung verhindert. Das Empfinden von Wut bringt die Situation von der Vergangenheit erneut ins Jetzt. Dadurch gerät der Mensch seelisch aus dem Gleichgewicht.

 

Schon aus „gesunden egoistischen“ Gründen möchten wir alle uns weiter entwickeln. Ein sehr großer Schritt könnte also sein, diesem Menschen zu verzeihen, die Wut los- und die Verletzung hinter sich zu lassen, um wieder ins Jetzt zu kommen. Mit diesem Akt der Selbstfürsorge ermächtigen wir uns selbst. 

 

In meiner Praxis benennen meinen Klienten und ich gemeinsam diese Gefühle, machen sie bewusst, um sie dann in einem Ritual zu verabschieden.

Dabei lassen wir sie einfach in Rauch aufgehen, lassen die Wut förmlich verrauchen.

 

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